
DASMAXIMUM in Traunreut: Abschied von einer einzigartigen Institution
Nach 14 Jahren intensiver Arbeit und einem entscheidenden Beitrag zur Kunstlandschaft in Deutschland wird das Museum DASMAXIMUM in Traunreut geschlossen. Damit geht ein außergewöhnliches Kapitel der zeitgenössischen Kunstvermittlung zu Ende.
DASMAXIMUM war eine bewusst gewählte Setzung im Kunstbetrieb. Mit dem Museum fand ein kuratorisches Prinzip nach Deutschland, das Heiner Friedrich bereits mit der Dia Art Foundation in den Vereinigten Staaten verfolgt hatte: Ohne jede Interpretation das Kunstwerk selbst sprechen zu lassen. Die Vertiefung in das Werk von Künstlern wie Dan Flavin, Walter De Maria, Andy Warhol, Imi Knoebel, Georg Baselitz, Blinky Palermo, Uwe Lausen, Maria Zerres und John Chamberlain in eigens ihnen gewidmeten Räumen zu ermöglichen – dauerhaft, in reinem Tageslicht. Diese Philosophie prägte das Museum von Anfang an und stellte es in eine Reihe mit den großen Orten der Kunst und Sammlungen weltweit: von Dia Beacon, New York, dem Lightning Field in der Weite New Mexicos, von Naoshima in Japan bis zum Vertikalen Erdkilometer in Kassel gehörte es zu eben jenen Orten, die der Kunst eine unmittelbare und direkte Präsenz einräumten. Im DASMAXIMUM war Kunst nicht ein Objekt, das betrachtet wurde, sondern wurde durch ihre physische Präsenz zur direkten Erfahrung in Raum und Zeit.
Nach über einem Jahrzehnt großer Wirksamkeit richtet sich die Stiftung konzeptionell neu aus, was mit der Schließung des Museums DASMAXIMUM in Traunreut einher geht,. Die Entscheidung erfolgt in Anerkennung der besonderen Voraussetzungen, die ein solches Haus benötigt: räumlich, institutionell und perspektivisch. Heiner Friedrich als Stifter und die Stiftung DASMAXIMUM bedanken sich ausdrücklich bei der Stadt Traunreut, dem Freundes- und Förderkreis und allen, die DASMAXIMUM ermöglicht und unterstützt haben. Besondere Erwähnung finden die Mitglieder des Kuratoriums, die Vorstände sowie die Direktorinnen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Engagement weit über die üblichen institutionellen Routinen hinausging. Ein ganz besonderer Dank des Stifters gilt Frau Dr. Corinna Thierolf für ihre Vorstandstätigkeit und auch die jahrzehntelange inspirierende Wegbegleitung und freundschaftliche Verbundenheit.
Für die Kunstgeschichte bleibt DASMAXIMUM ein Meilenstein, der nur einem Ziel diente: dem einzelnen Menschen die unmittelbare Begegnung mit der Gegenwart der Kunst zu ermöglichen.
DASMAXIMUM,
vertreten durch den Vorstand
Heiner Friedrich,
Stifter