In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für die Klimakrise enorm zugenommen. Viele Menschen und gerade auch Jugendliche verstehen, dass sich etwas ändern muss, um eine drohende Katastrophe abzuwenden. Baumpflanzungen als Möglichkeit auf die Klimaveränderung aufmerksam zu machen und gleichzeitig etwas gegen den CO2-Überschuss zu unternehmen sind populär. Vor dem Hintergrund des „Waldsterbens“ erkannte der deutsche Künstler Joseph Beuys bereits Anfang der 80er Jahre die Notwendigkeit die Allgemeinheit für ökologische Probleme zu sensibilisieren. 1982 entwickelte er das Kunstprojekt „7000 Eichen. Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ für die Kunstausstellung documenta7 in Kassel. Über einen Zeitraum von 5 Jahren wurden 7000 Bäume jeweils mit einer Basaltstele an der Seite im Stadtgebiet von Kassel verpflanzt.

 

Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys an der Schule Schloss Stein 2020
Foto: DASMAXIMUM

Allein durch das Pflanzen von Bäume lässt sich allerdings kein Klima retten. Vielmehr besteht die Gefahr eines ökologischen Deckmäntelchens, das radikale Veränderungen gerade verhindert. Dementsprechend ging es Beuys nicht rein um eine ökologische Pflanzaktion. Baum und Basalt waren für ihn lediglich das sichtbare Zeichen für eine gewandelte Gesellschaft. Ihm ging es um den gesellschaftlichen Prozess, der durch eine Pflanzaktion angestoßen wurde. Beuys nannte diesen Prozess eine Soziale Plastik. Jeder einzelne hat seiner Meinung nach das Potential gestalterisch auf die Gesellschaft einzuwirken und zum Positiven zu verändern („Jeder Mensch ist ein Künstler“). Gerade in einer Zeit der Polykrisen, in denen wir vor Herausforderungen wie Klimawandel, Krieg in Europa und Spaltung der Gesellschaft durch ökonomische Ungleichheit stehen, ist es wichtiger als je zuvor, dass sich jeder seiner eigenen Verantwortung und Handlungspotentiale bewusst wird. Die Kunst bietet hier einen offenen Rauum, um Ideen zu entwickeln und zu experimentieren.

Seit 2015 betreibt DASMAXIMUM KunstGegenwart in Traunreut das Projekt „Eichenpflanzungen zu Ehren von Joseph Beuys“, um an diese Idee von Beuys zu erinnern. Ausgehend von diesem Projekt hat das Museum nun ein Workshop-Angebot für Schüler entwickelt, das ein Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung schaffen will. Der Titel der Workshopreihe ZukunftsAtelier bezieht sich auf zwei bekannte Zitate von Joseph Beuys, die zugleich die Ziele der Reihe veranschaulichen: „Das Atelier ist zwischen den Menschen“ und „Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen“: Es geht darum, im gemeinschaftlichen Handeln kreative Lösungen und Ansätze für eine bessere Zukunft für Gesellschaft und Umwelt zu entwickeln. Das ZukunftsAtelier 2023 findet im Rahmen des Klimakunst-Festivals von STADTKULTUR – Netzwerk Bayerische Städte statt.

Teilnehmen können Schulklassen der Stufen 7-13 aus allen Fachbereichen aus dem Chiemgau und aus München bzw. München Umgebung.

Interessierte Lehrkräfte können sich bis spätestens 15. März 2023 unter schindelegger@dasmaximum.com bewerben.
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung unter 08669/1203713 oder schindelegger@dasmaximum.com.

Weitere Informationen zur Bewerbung/Anmeldung und zum Ablauf der Workshop-Reihe finden Sie hier.

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