Das Schuljahr 2023/2024 ist vorbei und damit auch der aktuelle Durchgang des ZukunftsAtelier. Vier Schulklassen, das Hertzhaimer Gymnasium Trostberg, die Schule Schloss Stein, das Johannes Haidenhein Gymnasium Traunreut und die Montessori Fachoberschule aus München haben ein Thema für eine Soziale Plastik entwickelt,  Initiativen gestartet, ihre Anliegen visualisiert und Zeichen gesetzt. In einer Abschlusspräsentation im Oktober im Kultur- und Veranstaltungszentrum k1 in Traunreut wurden die einzelnen Projekte auf der großen Bühne präsentiert.

Schüler:innen des HGT beim 1. Modul des ZukunftsAteliers im Dan Flavin Saal des Museums. Foto: DASMAXIMUM

Social Media, Zwischenmenschlichkeit und das „echte“ Leben

Bereits im Februar 2024 besuchte die 11. Klasse des Trostberger Hertzhaimer Gymnasiums (HGT) das Museum DASMAXIMUM für den ersten Teil des ZukunftsAteliers, der in den Museumshallen stattfindet. Einen ausführlichen Bericht zum Start des diesjährigen ZukunftsAteliers finden Sie hier. Ein Thema, mit welchem sich die Schüler:innen beschäftigen möchten, stand schnell und ziemlich eindeutig fest: Social Media, Zwischenmenschlichkeit und das „echte“ Leben. Voller Tatendrang  wie man das Thema umsetzen und laut machen könnte, musste zunächst herausgefunden werden, an wen sich die Jugendlichen eigentlich mit ihrem Projekt wenden möchten. Während anfangs der Wunsch im Raum stand vor allem jüngere Kinder vor den negativen Seiten von Social Media und der digitalen Welt zu schützen, wurde im Laufe der Diskussion klar: betroffen sind ebenso Gleichaltrige und ältere Generationen. Nun stellte sich also die Frage, wie ohne erhobenen Zeigefinger auf das Thema aufmerksam gemacht werden kann. Und so entschloss sich ein Teil der Klasse für ein Selbstexperiment: Ein paar Tage ohne Smartphone und ohne Soziale Medien. Was bewirkt das und wie fühlt sich das eigentlich an? Geht es mir gut damit? Was kann ich eigentlich stattdessen alles machen und wie viel Zeit hab ich dann übrig? Gibt es Hürden und Barrieren, die ohne Smartphone heute gar nicht mehr zu überwinden sind?

Aber damit nicht genug: Mit einem Film möchten die Jugendlichen auf das echte Leben, und echte zwischenmenschliche Interaktion, außerhalb der digitalen Welt, aufmerksam machen und mit selbstgestalteten Stickern  für das Smartphone ihr Anliegen verbreiten.

Schülerinnen der Schule Schloss Stein in einem Kindergarten beim Vorlesen eines Kinderbuchs zum Thema Medienkonsum. Foto: Anke Stütz

Medienkonsum im Kindergartenalter

Ein ganz ähnliches Thema wie das HGT wählten die Schüler:innen der 11. Klasse der Schule Schloss Stein. Auch ihnen gibt ihr eigener Medienkonsum zu denken und viele spüren, wie abhängig sie doch davon sind. Im Gegensatz zum HGT setzen die Steiner Schüler:innen in ihrem Projekt bereits bei den Kleinsten an. Auf verschiedenen Ebenen entwickelten sie Ansätze, um bereits im Kindergartenalter einen gesunden Umgang mit Medien zu bewirken und ein erstes Bewusstsein für mögliche Gefahren der digitalen Welt zu schaffen. Ein Teil der Klasse konzepierte mittels eines Bilderbuchs einen altersgerechten Vortrag für Kindergartengruppen, eine andere Gruppe baute eine Skulptur, die auf das „Leben im Smartphone“ hinweisen sollte und eine dritte Gruppe entwickelte ein Spielzeug für Kleinkinder, um spannende Spilalternativen zu Tablet, Netflix und Co. aufzuzeigen. Auch die Eltern wurden mittels eines Elternbriefes mit in das Projekt einbezogen. Mit diesem umfassenden Paket machten sie sich auf den Weg in verschiedene Kindergärten der Region und setzten ihr Anliegen in die Tat um.

Schüler:innen des JHG Traunreut in der interaktiven, multimedialen Ausstellung zum Thema Sucht und Drogenkonsum. Foto: Constanze Penninger

Drogenkonsum und Suchtverhalten im eigenen Umfeld

Die dritte Gruppe des diesjährigen ZukunftsAteliers ist die 11. Klasse des Johannes Haidenhein Gymnasiums aus Traunreut. Auch sie sammelten viele verschiedene Themenfelder, in welchen die Jugendlichen Handlungsbedarf für die Zukunft sehen. Entsschieden haben sie sich dann für Drogenkonsum und gefährliches Suchtverhalten bei Jugendlichen, worunter letztendlich auch das Thema Smartphone-Nutzung der anderen Schulklassen fällt.. Die Schüler:innen kreideten an, dass es noch immer viele Drogen im Umlauf gibt, die zum Teil legal erhältlich sind (z.B. Lachgas) und deshalb zu einem gefährlichen Suchtverhalten bereits in jungen Jahren führen. Das Medium, mit welchem die Jugendlichen auf das Thema aufmerksam machen wollen war schnell klar: Eine fotografische Ausstellung. Zwei Wochen später wurde zu den Projekttagen des JHG das zwischenzeitlich erarbeitete Konzept in die Tat umgesetzt. Eine interaktive Mixed Media Ausstellung aus Fototgrafie und Texten entstand, die dann zur Präsentation der Projekttage erstmals gezeigt wurde. Nach den Sommerferien soll das Ergebnis außerdem an anderen Orten gezeigt werden, um möglichst viele Jugendliche, Betroffene und Agehörige für das Thema zu senisibilisieren.

Teil einer Plastik zum Thema Verschmutzung der Meere von Schüler:innen der MOS München. Foto: Susanne Frigge

Rettet Nemo: Mehr Aufmerksamkeit für die Verschmutzung der Ozeane

Aus München reiste im September die Vorklasse der Montessori Fachoberschule nach Traunreut, um am ZukunftsAtelier teilzunehmen. In atemberaubender Geschwindigkeit entstand ein Konzept für eine Soziale Plastik, welche zum einen mehr Sichtbarkeit und Aufklärung über die Situation der Ozeane und Meere schaffen sollte, und zum anderen konkrete Handlungsansätze zur Verbesserung dieser Thematik mitgeben kann. In der Umsetzung wurden nicht nur anschauliche Plastiken aus Müll hergestellt, sondern auch ein multimediales Konzept zu Verbreitung ihrer Botschaft auf die Beine gestellt. Unter dem Titel „Findet Nemo“ klären die Schüler:innen auf Instagram und Tiktok und im öffentlichen Raum über die Verschmutzung der Meere auf.

Präsentation der Ergebnisse im k1 am 17. Oktober 2024

Vorbei ist das ZukunftsAtelier  noch nicht: Am 17. Oktober 2024 haben die Jugendlichen die Möglichkeit ihre Ergebnisse in die Öffentlichkeit zu tragen und laut zu werden. Die öffentliche Präsentation findet am 17. Oktober um 15 Uhr im k1 in Traunreut statt. Eingeladen sind dazu alle Interessent:innen, Lehrkräfte, Schüler:innen und Angehörige. Alle Besucher:innen der Veranstlatung haben an diesem Tag die Möglichkeit das ZukunftsAtelier, die Schüler:innen und ihre Projekte kennenzulernen, und zu Multiplikator:innen der Anliegen der Jugendlichen zu werden.

ZukunftsAtelier 2024/2025: Jetzt anmelden und im kommenden Schuljahr teilnehmen!

Sie sind Lehrkraft oder Schüler:in und möchten selbst am ZukunftsAtelier teilnehmen? Die Ausschreibung für das ZukunftsAtelier 2024/2025 ist online. Ab sofort können sich interessierte Lehrkräfte und Schulklassen für das kommende Schuljahr anmelden. Alle Infromationen, Teilnahmebedingungen und Anmeldemodalitäten finden Sie in der Ausschreibung.

Das ZukunftsAtelier 2024 wird finanziert durch: