18.09.2020
EICHENPFLANZUNG ZU EHREN VON JOSEPH BEUYS
HESSISCHES LANDESMUSEUM DARMSTADT
Mit seinem utopisch anmutenden Projekt „7000 Eichen — Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ setzte Beuys als Pionier einer sozial-ökologischen Kunst neue Maßstäbe. 1982 lagerte er dafür 7000 Basaltstelen als keilförmiges Dreieck auf dem Friedrichsplatz vor dem Fridericianum in Kassel ab. An dessen Spitze pflanzte er im März 1982 die erste Eiche. Seine Soziale Plastik war anfangs sehr umstritten. Sie thematisiert nicht nur das Zusammenspiel von Werden, Vergehen und Dauer — genauso wichtig ist das gesellschaftliche Gefüge und das Engagement Einzelner, die Mitverantwortung, Natur zu bewahren. Je mehr Bäume in Kassel gepflanzt wurden, desto kleiner wurde seine Plastik. »Nicht Aufbau, nicht Abbau, sondern beides gleichzeitig in Abhängigkeit«, faszinierte Beuys. Der letzte Baum wurde 1987 zur documenta8 neben den ersten gepflanzt. Maßgeblich finanziert wurde die Aktion damals von der New Yorker Dia Art Foundation und dessen Mitbegründer Heiner Friedrich, der auch die „Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys“ anregte und für die Pflanzung am Hessischen Landesmuseum erneut eine ansehnliche Basaltstele beitrug.
Im Hessischen Landesmuseum befindet sich mit dem „Block Beuys“ der weltweit größte Komplex an Werken des Künstlers. Er stammt aus der von Heiner Friedrich und Franz Dahlem in den 1960er Jahren zusammengestellten Sammlung Ströher. Die „Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys“ war Teil des Rahmenprogramms der Sonderausstellung »Kraftwerk Block Beuys«, zu der auch ein Interviewfilm mit DASMAXIMUM Stifter Heiner Friedrich gezeigt wird.
Zur Pflanzung wurde eine eine Sommer-Eiche (Quercus robur) mit einer Stammhöhe von etwa 2,20 Metern plus Krone gewählt. Der Stammumfang gemessen auf ein Meter Höhe liegt bei zirka 16 bis 18 cm. Die Basaltstele kommt aus dem Steinbruch Dietrichsberg in der Rhön. Sie ist 140 cm hoch, 45 dick und wiegt rund 500 Kilograms. Sie wird ohne Fundament zu einem Drittel in die Erde gepflanzt, damit in der Zukunft Baum und Stele zu einer Einheit verwachsen.
BETEILIGTE
Baumpate: Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Initiator: Dr. Gabriele Mackert, Kustodin Kunst 18. bis 21. Jahrhundert
Pflanzung:
Basaltstele: Steinbruch Dietrichsberg, gestiftet von der Stiftung DASMAXIMUM / Heiner Friedrich
Ein Projekt der Stiftung DASMAXIMUM mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt
FOTOS DER PFLANZAKTION
STATUSFOTOS
3. Mai 2023