Walter de Maria
RAUMANSICHT
Equal Area Series, 1976-1977
© Estate of Walter de Maria
Die strengen und zugleich sinnlichen Arbeiten von Walter De Maria galten schon in den 60er Jahren als Initialzündung für internationale neue Kunstströmungen wie Konzeptkunst und Land Art. Als Walter De Maria 1968 im Zuge der Installation „Munich Earth Room“ die Galerie Friedrich mit Erde auffüllen ließ, lieferte er ein markantes Beispiel unkommerziellen Schaffens – und eine der bedeutendsten Wegmarken der Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die bisher insgesamt 25 Paare der „Equal Area Series“ entstanden seit 1977. Mit einer jeweils gleichen Grundfläche von Quadrat und Kreis sind sie Sinnbilder für die „Quadratur des Kreises“. Beginnend mit einer Seitenlänge des ersten Quadrates von 72 Inch (182,88 cm), wird jedes Paar um einen Inch größer. Daraus ergibt sich die Vorstellung einer bis ins Kosmische ausgedehnten Reihe, welche die ohnehin großformatige Anlage um den Aspekt der Unendlichkeit erweitert.
Die tatsächlich vielfach spektakuläre Ausdehnung der Werke von Walter De Maria, darunter mit 400 Edelstahl-Blitzableitern auf gut 1,6 Quadratkilometern das „Lightning Field“ in einer Hochebene New Mexicos, manifestieren ebenso wie die stets mathematischen Gesetzen folgende Formensprache und das bevorzugte Arbeiten mit Metall die rationalen Fähigkeiten des menschlichen Geistes. Gleichzeitig fordern die verschiedenen konzeptuellen Ansätze das Weiterdenken des Betrachters.
Ähnlich wie die 500 insgesamt 17 Tonnen schweren Messingstangen des „Broken Kilometer“ – spiegelt die „Equal Area Series“ De Marias Vorliebe für minimalistische Formen und monumentale Serien. Die Präzision der Objekte sowie ihre bewusst asketische Formensprache unterstreichen den Anspruch einer zeitlosen künstlerischen Ausdrucksweise.
Walter De Maria ist am 26.7.2013 verstorben, Nachrufe würdigen ihn in der internationalen Presse, darunter z. B. die ▸ Basler Zeitung